Was ist Freiheit für Sie? Mit dieser Frage befasste sich die Theatergruppe der Oberstufe des Robert-Koch-Gymnasiums mithilfe des P-Seminars „Rund um Theater“ der 11. Klassen und des Technikteams mit dem Stück „Wie sie den Himmel verdunkeln“ von Jörg Neugebauer und Elvira Lauscher, das die Gruppe unter der Leitung von OStRin Susanne Loring ergänzt und pointiert hat. Das Recht auf Freiheit war nicht immer für jeden selbstverständlich, vor allem in Zeiten des Nationalsozialismus. Und trotzdem gab es schon immer mutige Widerstandskämpfer wie die der Weißen Rose, insbesondere Hans und Sophie Scholl, die für dieses Recht sogar ihr Leben aufs Spiel setzen mussten. Mit großem spielerischem Geschick schafften die Schülerinnen und Schüler es im Foyer des Gymnasiums einen Einblick in die Lebensgeschichte der Geschwister Scholl darzubieten. Noch heute gilt die „Weiße Rose“ als eines der prägendsten Beispiele für den Kampf gegen Ungerechtigkeit und für die Demokratie. Anhand des Lebensweges des Hans Scholl (in der Hauptrolle und mit viel Eindruck gespielt von Quirin Hofbrückl), wird die Vielschichtigkeit und die innere Zerrissenheit der jungen Generation deutlich. So wird seine Inhaftierung als Jugendlicher und die darauffolgende Rückkehr zur Familie thematisiert. Sein Wunsch Medizin zu studieren, wurde von seiner Einberufung in die Wehrmacht und seiner Stationierung in Russland verhindert. Dort veränderte er gemeinsam mit seinem Freund Alexander Schmorell (burschikos umgesetzt von Leonie Kuisle) das Denken in Richtung Widerstand. Eine Flucht vor dieser Realität ermöglichten ihm seine Liebschaften Lisa Remppis (Elektra Moos) und Rose Nägele (Jana Gaschke) . Auch seine Familie blieb an seiner Seite, seine Mutter Magdalena (Anna Bügler) und seine Schwester Inge (Maya Schießl) waren eine große Unterstützung während dieser Zeit, obwohl sie nur wenig von seinen Vorhaben wussten. In den letzten Szenen wurde die Wiedervereinigung von Hans mit seiner Schwester Sophie (Kathi Kroiss) und ihr Entschluss zu einer weiteren Flugblattaktion an der LMU in München inszeniert. Dort wurden sie vom Hausmeister Jakob Schmidt (Nico Saller) festgehalten und von der Gestapo inhaftiert. Nach einem letzten Gespräch mit ihrer Mutter wurden die Geschwister Scholl am 22. Februar 1943 schließlich hingerichtet. Zum Leben erweckt wurde dieser letzte Akt des Widerstandes durch echte Flugblätter, die von den Geschwistern von der Balustrade geworfen wurden. Wie sich zeigte, zahlte sich die harte Arbeit der Gruppe aus und sie hinterließen ein begeistertes aber auch zugleich zum Denken angeregtes Publikum. Vor allem im Hintergrund der Bundestagswahlen, berührten die Schüler die Zuschauer mit dem durchaus ernsten aber zugleich auch aktuellen Thema der Freiheit, das unsere Gesellschaft schon damals geprägt hat.
Text: Profilfach Theater und Film, Robert-Koch-Gymnasium
Bilder: Ben Hankofer, Julius Krempel