Nach einer erfolgreichen Bewerbung für das Projekt „Lernort Staatsregierung Brüssel“ der bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit durften die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11c des Robert-Koch-Gymnasiums an einem Studienseminar in Brüssel teilnehmen. Begleitet wurden sie auf der insgesamt viertätigen Fahrt vom 21. bis zum 24. Oktober von ihrer Wirtschaft und Recht-Lehrerin OStRin Jutta Rogler sowie von OStR Hermann Gillner.
Zunächst erkundete die Reisegruppe ausgiebig die Brüsseler Innenstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten. An typisch belgischen Spezialitäten wie Pralinen, Waffeln und Pommes kam man nicht vorbei, sie warteten an jeder Ecke und luden zum genussvollen Verzehr ein. Ein weiteres Highlight des Programms war das sogenannte Atomium, ein in Brüssel für die Expo 58 errichtetes Flaggschiff, das aus neun Atomen besteht. Die Gruppe fuhr mit dem wohl schnellsten Aufzug Brüssels in die „oberste Kugel“ und wurde mit einer spektakulären Aussicht auf die Stadt belohnt.
Weiter ging es mit dem offiziellen Teil der Studienfahrt. Den Anfang machte eine kurzweilige Stadtführung, gespickt mit interessanten geschichtlichen Hintergrundinformationen. Die Schülerschaft staunte nicht schlecht, als sie z.B. erfuhr, dass Brüssel in der Tat 19 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hat und sowohl die niederländische als auch die französische Sprache gleichberechtigt auf den Straßenschildern verewigt sind. Ebenso waren die Informationen über das „Manneken Pis,“ einer niederländischen Brunnenfigur und gewissermaßen „Wahrzeichen Brüssels“, sehr amüsant und zeigten Brüsseler Humor.
Zusammen mit OStR Tobias Dollenmaier, dem Begleiter von der bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, ging es weiter zum nächsten Programmpunkt, dem Besuch bei der Europäischen Kommission. In einem Vortrag erhielt die Gruppe wertvolle Einblicke in die Arbeit der Kommission. Anschließend wurde Halt gemacht bei der bayerischen Vertretung in Brüssel, um die den Freistaat andere Bundesländer offensichtlich sehr beneiden und es wurde auch klar warum: Sie liegt nur einen Steinwurf entfernt von allen wichtigen europäischen Institutionen und ist einfach wunderschön. Der Ansprechpartner vor Ort, Korbinian Keck, gab einen interessanten Überblick über die verschiedenen Aufgaben der Vertretung des Freistaates Bayern. Vollends überzeugend wirkte schließlich die Einladung in den dortigen Bierkeller zu einem Imbiss, natürlich mit Mineralwasser.
Kaum hatte sich die Gruppe gestärkt, ging es auch schon weiter zum nächsten Highlight, der Teilnahme an einem interaktiven Rollenspiel im Parlamentarium. Allein dafür hätte sich die Reise nach Brüssel schon gelohnt. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften in die Rolle von europäischen Abgeordneten und mussten in Anlehnung an die Realität im Parlament versuchen, verschiedene Gespräche, Diskussionen und Abstimmungen durchzuführen, um schließlich ihre Interessen bestmöglich durchzusetzen. Auch einer „Pressekonferenz“ mussten sie sich stellen, die sie mit Bravur meisterten.
Den Abschluss bildete am darauffolgenden Tag der Besuch im Europäischen Parlament und dort ein Vortrag zu dessen Aufgaben. Die Schülerinnen und Schüler glänzten mit ihrem Wissen, da sie aufgrund des vorausgegangenen Rollenspiels schon etliche Erfahrungen als „Abgeordnete“ sammeln konnten. Der Termin für die bevorstehende Europawahl am 9. Juni 2024 ist von den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fahrt mit Sicherheit schon im Kalender gespeichert, denn dann darf auch in Deutschland schon ab 16 gewählt werden!